Ocarina of Time auf dem PC? Das ist jetzt ohne Emulator möglich. Doch wer den N64-Klassiker auf dem PC spielen möchte, darf sich nicht auf eine “Plug & Play”-Lösung freuen.
The Legend of Zelda: Ocarina of Time hat einen PC-Port erhalten. Natürlich handelt es sich dabei nicht um einen offiziellen PC-Port von Nintendo, sondern um einen Fan-Port. Im Januar hatten wir über den nahenden Release berichtet, und eben dieser Release ist jetzt eingetreten. Aufgrund der rechtlichen Grauzone, in welcher sich das Projekt bewegt, wird dieser Port allerdings nicht als Gesamtpaket öffentlich ins Internet gestellt. Spielerinnen und Spieler müssen eine eigene Rom nutzen, um die Assets der Rom zu exportieren und diese Assets mit den Features des Ports zu kombinieren. So sollen, in Kombination mit einem Release über den eigenen Discord-Server, direkte Probleme mit Nintendo umgangen werden.
In einer YouTube-Präsentation werden Features des “Ship of Harkinian” (der Titel des PC-Ports) vorgestellt und der Port demonstriert. Eine höhere Auflösung und eine höhere Bildrate sind für Neuinterpretationen von Ocarina of Time nichts Neues, solche Dinge sind seit Jahren via Emulatoren möglich. Deutlich interessanter klingen hier Features wie integrierte Steuerung für Tastatur, Modding oder Gyroskop-Funktionalität.
Zahlreiche weitere Features sind aktuell in Arbeit. So sollen mit der Zeit Text-to-Speech, 60 FPS, ein Skript-System, Twin-Stick-Kamerasteuerung, Onlinefunktionalitäten und einige weitere Features nachgeliefert werden. Das Projekt wurde durch das “Zelda 64 Reverse Engineering”-Team möglich gemacht. Diese haben den Code von Zelda: Ocarina of Time dekompiliert, sprich für den originalen Code des Spiels in für Menschen lesbaren Programmcode rückübersetzt. Dieser Prozess macht es möglich, Spiele wie Ocarina of Time oder auch Super Mario 64 ohne Emulator auf dem PC laufen zu lassen.
Nintendo dürfte diesen Release keineswegs gutheißen. Bei der Firma hinter Mario, Zelda, Donkey Kong und Co. freut man sich augenscheinlich nie über Fan-Projekte, welche die eigenen IPs nutzen. Viele Projekte wurden im Lauf der Jahre rechtlich angefochten.
Dies ist grundsätzlich auch Nintendos Recht, sie sind letztlich der Urheber der Marken und Inhalte. Doch gerade Projekte wie der Ocarina of Time-PC Port demonstrieren das Potenzial, welches in vielen älteren Spielen steckt. Und das ohne halbgare Remakes oder Reboots, im Gegenteil. Ocarina of Time für den PC ist offensichtlich ein Herzensprojekt und es bleibt abzuwarten, wie lange dieses Projekt überleben kann.
Quellen: PCGamer, Youtube