Jüngst berichteten wir, dass sich Tesla-Chef Elon Musk über seinen Anwalt Alex Spiro gegen die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC wehrt und beschuldigt diese, Informationen aus einer Bundesuntersuchung als Vergeltungsmaßnahme veröffentlicht zu haben. Nun hat die Börsenaufsicht erklärt, dass Musk inzwischen 73 Millionen Twitter-Aktien hält, was rund neun Prozent Anteil am Unternehmen entspricht. An der Börse sorgte die Bekanntgabe für einen Kurssprung um 25 Prozent.
Erst vor nicht mal zwei Wochen hatte Musk noch Twitter scharf kritisiert und bemängelte die “Nichteinhaltung der Grundsätze der freien Meinungsäußerung” und twitterte von einer “Unterminierung der Demokratie”. Angeblich soll er sogar darüber nachgedacht haben, ein Alternativangebot zu entwickeln. Mit dem nun erfolgten Wertpapierkauf ist Elon Musk der größte Einzelaktionär von Twitter und kann selbst Druck aufs Management ausüben. Natürlich twittert Musk auch selbst gerne und unterhält dabei seine mehr als 80 Millionen Follower. Vor einiger Zeit forderte der Tesla-Chef etwa den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf, sich zum Duell mit ihm zu stellen. So mancher Tweet bringt dem gebürtigen Südafrikaner aber auch viel Ärger, wie der jüngste Streit mit der SEC aufzeigt.
Es geht um den Prozess wegen Wertpapierbetrugs aus dem Jahr 2018. Damals hatte Musk einen Tweet abgesetzt, indem stand, dass die Finanzierung von Tesla gesichert sei. Die Aufsichtsbehörde SEC leitete eine Untersuchung ein und ist zu dem Urteil gekommen, dass Musk die Investoren von Tesla in die Irre geführt hatte. Schließlich behauptete Musk damals, er wolle Tesla privatwirtschaftlich finanzieren. Musk einigte sich mit einem Vergleich, sodass ein Unternehmensanwalt alle Tweets von Elon Musk, die sich rund um finanzielle Zahlen sowie Lieferzahlen von Tesla drehen, vorab genehmigen muss.
Allerdings erklärte die SEC, dass es im Februar 2019 einen Tweet von Musk gab, der gegen diese Bedingungen verstoße. Der Tesla-Chef twitterte, dass der Elektroauto-Hersteller im Jahr 2019 circa 500.000 Model 3 herstellen würde. Laut der offiziellen Prognose von Tesla, die auch Investoren genannt wurde, sollten im Jahr 2019 aber insgesamt 360.000 bis 400.000 Autos des Unternehmens ausgeliefert werden. Ein Bundesrichter ordnete dann an, dass beide Seiten die Dinge klären sollten. Jüngst eskalierte der Streit zwischen der SEC und Elon Musk. Musk gilt als streitbarer Charakter, wie sich in Autobiografien nachlesen lässt.
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Sammlung zu Elon Musk und Twitter:
Elon Musk macht gleich Nägel mit Köpfen und hat eine erste Veränderung angekündigt. Ab sofort läuft eine Abstimmung auf Twitter, ob es eine Bearbeiten-Funktion für Tweets geben soll. Der frühere Twitter-CEO Jack Dorsey hat sich immer gegen ein nachträgliches Editieren von Tweets gewehrt, weil das die ursprüngliche Bedeutung eines Tweets verändern könnte. Allerdings gibt es durchaus eine Community, die gerne eine derartige Funktion auch bei Twitter hätte.
Kaum hatte Elon Musk öffentlichkeitswirksam eine Abstimmung zur möglichen Editier-Funktion bei Twitter gestartet, hat sich Twitter selbst zu Wort gemeldet. Laut dem Vice President Jay Sullivan wird tatsächlich eine Bearbeiten-Funktion für Tweets kommen. Angeblich arbeitet man bereits seit einem Jahr an dieser Funktion. Wie Sullivan schreibt, sei das Feature eines der am meisten gewünschten Funktionen der Nutzerschaft. Schließlich wollen Nutzer in der Lage sein, etwa Tippfehler in Tweets einfach korrigieren zu können. Noch in diesem Jahr soll die Funktion verfügbar sein. Zuerst werden zahlende Mitglieder von Twitter Blue die Chance erhalten, die Bearbeiten-Funktion zu testen.
Quellen: SEC, Twitter