Microsoft hat nun Windows 11 veröffentlicht. Zunächst erscheint der Nachfolger von Windows 10 als kostenloses Update für aktuelle PCs. Wir fassen zusammen, was man über das neue Betriebssystem wissen sollte und wie man an das neue OS kommt.
Nach der Präsentation am 24. Juni ist es nun soweit und Windows 11 erscheint. Zunächst wird es als kostenloses Update in mehreren Wellen via Windows Update verteilt, wobei zuerst PCs mit neuer Hardware das Angebot erhalten werden. Bis Mitte 2022 sollen alle PCs mit unterstützter Hardware ein Update-Angebot erhalten haben. Wer möchte, kann allerdings schon jetzt auf den Nachfolger von Windows 10 kostenfrei umsteigen.
Mit dem offiziellen Tool zur Kompatibilitätsprüfung lässt sich überprüfen, ob der PC die Mindestanforderungen des neuen Betriebssystems erfüllt. Folgende Systemanforderungen muss ein PC erfüllen, um ab dem 05. Oktober ein offizielles Update auf Windows 11 via Windows Update zu erhalten:
Neben den Hardware-Voraussetzungen, müssen für Windows 11 im UEFI-BIOS der Secure Boot und TPM 2.0 aktiviert werden. Nach aktuellem Stand lässt sich diese TPM-Pflicht aber mit einem Registry-Eintrag umgehen , um das neue Windows trotzdem installieren zu können. Mit den beiden Sicherheitsfeatures soll der Boot-Vorgang vom neuen Betriebssystem gegen Schadcode möglichst gut geschützt werden. Bei Intel-Plattformen muss der Punkt
“Intel Platform Trust Technology” im UEFI-BIOS aktiviert sein, bei AMD-Mainboards soll man die “AMD fTPM switch”-Option auf “AMD CPU fTPM” ändern. Inzwischen gibt es Mainboard-Hersteller wie Asus, die UEFI-BIOS-Updates bereitstellen, bei denen automatisch das Firmware-TPM aktiviert wird.
Microsoft selbst hat bereits kundgetan, dass man Windows 11 auch dann installieren kann, wenn der PC nicht alle Bedingungen erfüllt. Hierzu können Nutzer entweder eine ISO-Datei benutzen oder via Microsoft Media Creation Tool das kostenlose Update auf Windows 11 durchführen. Hier geht’s zum kostenlosen Download vom Media Creation Tool für das Update auf Windows 11. Nur bei Windows Update wird das neue Betriebssystem nicht direkt angeboten.
Allerdings weist Microsoft bei der Installation darauf hin, dass nicht-unterstütze PCs keinen Garantieanspruch mehr nach dem manuellen OS-Update haben und es sein kann, dass diese PCs keine Updates mehr erhalten. Wie stringent die Updatesperre tatsächlich durchgeführt wird, kann nur die Zeit zeigen. Jeder, der seinen PC auf Windows 11 aktualisiert hat, kann auch wieder auf Windows 10 zurücksetzen.
Mica heißt die neue Designsprache bei Windows 11. Das Design baut hierbei auf der Open-Source-Designsprache Fluent Design auf. Zudem bietet Microsoft mit Windows 11 die neu gestaltete WinUI 3 für Software-Entwickler an, sodass diese ihren Win32-Programmen einen modernen Look verpassen können und Nutzer Software erhalten, die sich zugleich besser auf unterschiedlichen Displays skalieren lässt.
Das neue Startmenü in Windows 11, welches wahlweise linksbündig oder zentriert auf der Taskleiste platziert ist, beherbergt neben angepinnten Programmen auch empfohlene und zuletzt benutzte Apps sowie Dokumente. Wie sich das Startmenü und die neue Taskleiste individualisieren lassen, haben wir hier zusammengefasst.
Microsoft setzt bei der Neugestaltung auf dem bisherigen Datei-Explorer aus Windows 10 auf. Neu ist jedoch die Toolbar am oberen Ende des Explorers, welche sich vom Ribbon-Menü verabschiedet und stattdessen mit Symbolen und Schriften arbeitet. Die Zielsetzung ist eine bessere Barrierefreiheit, sodass sich auch Menschen mit Beeinträchtigung leichter zurechtfinden sollen.
Speziell für PC-Spieler hat Microsoft einige Neuerungen in Windows 11 eingebaut. Falls man einen HDR-Monitor besitzt, kann man das Feature Auto HDR aktivieren. Auto HDR bezeichnet einen Algorithmus von Microsoft , der Bereiche eines Bildes erkennt und diese Teile mit zusätzlichen Bildinformationen anreichert. So werden etwa dargestellte Lichtquellen wie Straßenlampen, Auto-Scheinwerfer und Co. mittels Mustererkennung identifiziert und automatisch mit einem erweiterten Farbraum versehen.
Wer eine NVMe-SSD in seinem PC verbaut hat, kann künftig Direct Storage in unterstützten PC-Spielen verwenden. So sollen Spiele schneller laden können und Entwickler können die Technik nutzen, um beispielsweise größere Spielwelten zu realisieren. Windows 11 wird direkt eine Unterstützung für die dynamische Anpassung der Bildwiederholrate anbieten. Die Dynamic Refresh Rate ist – aktuell – in Windows 11 allerdings nur für Notebook-Nutzer aktivierbar. DRR soll dabei helfen, Energie zu sparen und die Akkulaufzeit zu verlängern. Generell sollen Direct X 12 Ultimate, WDDM 3.0 und ein neuer CPU-Scheduler für eine bessere Performance von Spielen in Windows 11 sorgen.
Laut Microsoft sollen alle Apps und Spiele mit Windows 11 funktionieren, die bereits mit Windows 10 nutzbar sind. Spiele, Apps und mehr kann man unter anderem im neuen Microsoft Store herunterladen, der als offene Plattform angelegt ist und in den kommenden Monaten beispielsweise den Epic Games Store integrieren wird. Microsoft hat vor, Windows 11 bis zum Jahr 2030 jedes Jahr mit einem kostenlosen Feature-Update zu versehen und weiter zu entwickeln. Der Vorgänger Windows 10 soll noch bis 2025 mit Updates versorgt werden.
Ebenfalls lesenswert: Tutorial zu Windows 11: Startmenü, Taskleiste, Sound, Datenschutz und mehr
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Quellen: Microsoft (1), Microsoft (2), Microsoft (3), Microsoft (4)
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