Stell dir vor, Teile der Spiel-Engine sind nicht beim Entwickler selbst, sondern in einer Cloud und Entwickler sowie Spieler könnten gleichzeitig darauf zugreifen. Eine bahnbrechende technische Neuerung – laut Ubisoft, die stolz ihre neue Errungenschaft präsentiert: Scalar.
Fangen wir ganz von vorne an. Bereits vor der Game Developer Conference gibt es eine Präsentation von Ubisoft, während der man ein neues Tool vorstellt, das Videospiel-Entwicklung mit Cloud Computing verbindet. Das heißt, dass ein Entwickler nicht mehr alle Programme auf seinem Endgerät haben muss, sondern auf Applikationen zurückgreifen kann, die sich online bzw. in einer Cloud befinden.
Laut Patrick Bach, Managing Director von Ubisoft Stockholm, erschließen sich komplett neue Möglichkeiten, Videospiele zu gestalten, weil man von Entwicklerseite keine rechnerischen Grenzen mehr einhalten muss. Trotzdem reden wir nicht von reinem Cloudgaming, also dem Streamen von Videospielen.
Wie experimentierfreudig Ubisoft ist, zeigt sich auch an ihren ersten Gehversuchen mit NFTs
Videospiele zu streamen wird wohl ein Teil von Scalar sein, ist aber gleichzeitig nur ein Aspekt davon. Während Streaming ausschließlich das Darstellen von Spielen betrifft, geht Ubisoft an dieser Stelle einen Schritt weiter. Das Studio gibt Entwicklern die Möglichkeit an die Hand, während ihres Kreativprozesses ebenfalls auf eine Cloud und damit auf unbegrenzte Hardwaremöglichkeiten zuzugreifen.
Die Vision ist, ein Spiel entwickeln zu können, dass völlig unabhängig von Systemanforderungen funktioniert. Statt also die gleichen Spiele über eine andere Plattform zu erleben, soll Scalar ermöglichen, ganz neue Spiele zu entwickeln.
Da das Projekt noch in den Startlöchern steckt, gibt es noch kein Spiel, das auf dieser Technik basiert, wobei schon an einer neuen IP gearbeitet wird, so Bach. Auch die Spieler hätten Vorteile von dem System. So könnte ein Aspekt des Spiels gepatcht werden, ohne dass der Titel in dieser Zeit nicht erreichbar ist. Würde also eine Quest fehlerhaft sein, kann sie repariert werden, ohne dass die Server abgeschaltet werden müssten. Auch soll die Anzahl der Spieler, die gleichzeitig spielen, bedeutend größer bis zu grenzenlos sein.
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Die Entwicklung scheint für Spieler und Endverbraucher zunächst kaum relevant. Das lässt sich zu diesem Zeitpunkt aus unserer Sicht allerdings noch nicht einschätzen. Bei der Pressekonferenz sprachen die Entwickler (Angestellte von Ubisoft wohlgemerkt) von einer bahnbrechenden Entwicklung. Spätestens mit den ersten Spielen der “neuen Art” werden wir wissen, womit wir es genau zu tun haben.