PCGH Plus: Es müssen nicht immer RTX 3090 und Co. sein: Wir haben uns drei kleinere Modelle zur Brust genommen und optimieren RTX 3050, RTX 2060/12G sowie RX 6500 XT. Der Artikel stammt aus PC Games Hardware 05/2022.
Grafikkarten-Tuning ist immer spannend. Sehr oft lässt sich damit mehr Leistung zutage fördern oder die Effizienz verbessern. Doch wenn Sie 100 Menschen auf der Straße fragen, wie man eine Grafikkarte optimiert, schauen Sie wahrscheinlich in ratlose Gesichter. Bevor wir daher zu den eigentlichen Detail-Einstellungen- und Ansichten der einzelnen Karten kommen, spendieren wir den ersten beiden Seiten dieses Artikels ein umfangreiches How-To. Wir richten uns hier auch an fortgeschrittene User, denn manchmal kann es sehr wertvoll sein, die Grundlagen aufzufrischen. Generell gilt der Grundsatz: Alle Arbeiten geschehen auf eigene Gefahr.
Bevor Sie sich mit dem Tuning von Grafikkarten beschäftigen, drängt sich Ihnen womöglich die Frage auf, warum das überhaupt nötig sein sollte. Immerhin gibt es verschiedene Leistungs- und Preisklassen und normalerweise kommen Grafikkarten ab Werk schon optimal konfiguriert zu Ihnen in den heimischen PC. Wir unterstellen AMD und Nvidia, und den Bordpartnern wie Asus, Gigabyte oder MSI ebenfalls, dass sie wissen, was sie tun. Doch leider spielt uns die Physik hier einen Streich. Wenn Sie eine Millionen Grafikkarten produzieren, dann weisen diese ganzen Karten minimal unterschiedliche Qualitäten auf. Die eine ist vielleicht etwas lauter, die andere taktet unter Last etwas höher und das nächste Modell zeigt nach kurzer Zeit schon Instabilitäten auf. Der Hersteller ist also gezwungen, die Taktraten, Spannungen und Limits in einem Rahmen vorzugeben, der in 99,9 Prozent der Fälle stabil bleibt. So können Sie beispielsweise eine Karte im Rechner haben, die überdurchschnittlich gute Eigenschaften aufweist, dies jedoch unter dem Deckmantel der Konformität verbirgt. Jetzt kommt das Tuning ins Spiel: Wenn Sie selbst Hand anlegen, dann können Sie dieses Potenzial freilegen. Das kann dann entweder mehr Leistung oder eine höhere Effizienz bedeuten, manchmal sogar beides. Wie das geht, zeigen wir Ihnen jetzt.