Seit 29. März haben Gamer rund um den Globus Gewissheit, wie Sonys Konter zum Spiele-Abo Xbox Game Pass aussehen wird. Ab Juni startet das neue Spiele-Abonnement namens Playstation Plus, wobei es sich um eine Zusammenlegung der bisherigen Online-Services von Sony PS Now und PS Plus handelt. Hierbei verzichtet Sony jedoch – anders als Konkurrent Microsoft – auf die kostenlose Integration neuer First-Party-Spiele. Im Interview mit Gamesindustry hat der Playstation-CEO Jim Ryan seine Gedanken zur Zukunft der Spielebranche erläutert. Seiner Meinung nach werden Spiele-Abos nicht die Zukunft sein, aber dennoch moderat wachsen. Aktuell hat Sony rund 48 Millionen zahlende Mitglieder bei seinen beiden Online-Diensten.
Vielmehr sieht Jim Ryan eine rasant steigende Nachfrage nach Live-Service-Games à la Fortnite. Schließlich haben sich Games as a Service in den letzten zehn Jahren als großer Wachstumsmarkt herausgestellt. Bei GaaS-Titeln – oder auch Live-Service-Games genannt – können Publisher über mehrere Jahre verteilt Einnahmen generieren, indem etwa kostenpflichtige Season-Pässe verkauft werden oder mit Mikrotransaktionen innerhalb des Spiels Geld verdient wird. Seit dem Jahr 2017 ist beispielsweise Fortnite von Epic Games erhältlich, wobei es neben dem kostenlosen Battle-Royale-Modus auch noch den Spielmodus Save the World gibt. Der Spielmodus Save the World ist nur für zahlende Nutzer von Fortnite verfügbar und kein Free-to-Play.
Neben dem eigentlichen Spiel finden immer wieder kulturelle Veranstaltungen innerhalb von Fortnite statt. Seit einiger Zeit gibt es dafür den gewaltfreien Modus Party Royale. Entwickler Epic Games möchte so Fortnite weiterhin bewerben und dafür sorgen, dass sich nach wie vor die 350 Millionen aktiven Nutzer beim Battle Royale Shooter anmelden. Fortnite finanziert sich größtenteils über den Verkauf von Inhalten innerhalb des Spiels. Hierzu sind gegen echtes Geld eingetauschte Credits namens V-Bucks notwendig.
“Das Medium Gaming unterscheidet sich so sehr von Musik und linearer Unterhaltung, sodass ich nicht glaube, dass wir ein solches Wachstum [beim Spiele-Abo] wie bei Spotify und Netflix erleben werden.” – Jim Ryan, Playstation-CEO, gegenüber Gamesindustry.
Bis März 2026 sollen von den Playstation Studios mehr als 10 Live-Service-Games erscheinen, wie Sony-CFO Hiroki Totoki bereits Anfang 2022 gegenüber Investoren erklärt hatte. Um im umkämpften Markt der GaaS-Spiele Fuß zu fassen, hatte sich Sony in diesem Jahr das Entwicklerstudio Bungie einverleibt. Die kommende Bungie-IP “Matter” soll ein Multiplayer-Action-Spiel werden, welches “Charakter-basiertes Gameplay” biete.
Wenn es nach Jim Ryan geht, passt das Finanzierungsmodell Live-Service-Game besser zum Publisher Sony als das Abo-Modell. Künftige Sony-Spiele sollen sich eher an den Entertainment-Bereichen vom japanischen Konzern orientieren und folglich über eine möglichst lange Zeit die Spieler mit einem Titel unterhalten. Wie üblich gehört einem Käufer auch ein Live-Service-Game nicht, da man im Playstation Store nur ein Nutzungsrecht kaufen kann und Sony entscheidet, wie lang ein Spieltitel in vollem Umfang spielbar bleibt.
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Sammlung zur Zukunft der Spielebranche laut Jim Ryan:
Quelle: Gamesindustry