Das PCGH-Ratgeber Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein potentes Gaming-System mit aktueller Hardware für neue Spiele in hohen Auflösungen zusammenzustellen. Dabei haben wir uns für eine Kombination aus Ryzen 7 5800X und Radeon 6900XT entschieden. Wie diese Hardware bei aktuellen Spielen im Vergleich zu anderen Komponenten abschneidet und warum wir uns gerade für diese Komponenten entschieden haben, erklären wir Ihnen nun.
Wer in hohen Details und Auflösungen spielen möchte, der braucht im Normalfall potente Hardware um auf ein flüssiges Spielerlebnis zu kommen. Zwar können Sie auch mit günstigeren Komponenten eine akzeptable Erfahrung erhalten, dann sollten Sie sich aber auf Kompromisse einstellen.
Anders sieht das mit einem High-End-System aus. Vor allem die Grafikkarte stellt hier das wohl wichtigste Glied in der Kette dar. In diesem System setzen wir deshalb auf die Radeon RX 6900 XT, welche die Speerspitze in AMDs Line-up darstellt. Dazu wird ein Ryzen 7 5800X genutzt. Dieser hat zwar keine 12 oder gar 16 Kerne wie die größeren Modelle Ryzen 9 5900X und 5950X, kann aber mit einem deutlich niedrigeren Preis von 390 Euro Punkten. Beim restlichen System haben wir Wert auf hochwertige Komponenten gelegt, die den Ansprüchen von Grafikkarte und CPU gerecht werden, um ein ausbalanciertes System zu schaffen.
AMD Radeon RX 6900 XT Quelle: PC Games Hardware High-End-Gaming in hohen Auflösungen mit der Radeon RX 6900 XT
Mit der 6900 XT lieferte AMD ein Meisterstück ab. Bereits die 6800 XT konnte uns in unseren Tests überzeugen, da kann der Erfolg der 6900 XT nicht weit sein, oder? In unserem GPU-Index konnte sie gegenüber dem günstigen Modell noch einmal um 15 Prozent Leistung zulegen. Damit erreicht sie in Red Dead Redemption 2 und UHD-Auflösung rund 60 Fps. Ein guter Wert auf dem Niveau einer RTX 3080. Gleiches gilt für viele andere Titel. 4K ist in den meisten Fällen kein Problem und flüssige Bildraten sind auch in den aufwändigsten Titeln oft möglich. In einigen unserer Benchmarks kommt die Leistung sogar sehr nah an die Geforce RTX 3090 heran. Da die 3090 gerade in der aktuellen Situation wesentlich teurer ist und sogar die 3080 oft nur zu einem höheren Preis als die 6900 XT zu haben ist, ein beachtliches Ergebnis.
AMD Radeon RX 6900 XT Quelle: PC Games Hardware Ein weiterer Bonus, verglichen mit Nvidias Angeboten, ist natürlich der deutlich großzügiger dimensionierte Speicher. Wo die 3080 nur 10 Gigabyte hat und der Premium-Preis der RTX 3090 mit 1.500€ bei der UVP und aktuell fast 3.000€ Straßenpreis fast unverschämt wirken, sind die 16 GiByte der 6900 XT wie eine Gabe der Gaming-Götter. Gerade für Spieler, die gerne Mods installieren oder in noch höheren Auflösungen als UHD spielen, kann zusätzlicher Speicher ein Segen sein. Aber gerade in der Zukunft, mit der schnellen Hardware aktueller Konsolen, ist viel Grafikspeicher unverzichtbar. Besonders dann, wenn sich die Tendenz, wie wir sie in den letzten Jahren gesehen haben, so fortsetzt. Spiele benötigen immer mehr VRAM. So waren 2015 vier Gigabyte noch ausreichend, kommt man heute in manchen Situationen schon an die Grenzen von Acht-Gigabyte-Karten wie der RTX 3070. Auch Nvidia scheint dieses Problem zu sehen und verpasst der günstigen RTX 3060 gleich 12 Gigabyte.
Software-Features wie Raytracing und DLSS sind nun auch nicht mehr Nvidia-Exklusiv. Auch AMD-GPUs können von diesen optischen Verbesserungen Gebrauch machen. AMDs Fidelity FX Super Resolution soll hohe Auflösung mit Hilfe von Nachschärfung besser erreichbar machen, in verschiedenen Stufen funktionieren und dazu sogar auf Nvidias GTX-Grafikkarten laufen. Bei Raytracing sind AMD-Modelle aktuell noch etwas hinter den Nvidia-Äquivalenten. Trotzdem ist seit Beginn der Unterstützung ein Trend nach oben zu verzeichnen, weshalb sich die Leistung auch in der Zukunft noch verbessern könnte. Aktuell liegt eine 6900 XT aber nur auf dem Niveau einer RTX 3060 Ti. Also rund 40 Prozent hinter dem Geforce Äquivalent.
Genug Leistuntg für Spiele und Anwendungen AMD Ryzen 7 5800X Quelle: PC Games Hardware
Zwar gibt es für ein High-End-System auch Optionen wie den Ryzen 9 5900X, diese Modelle liefern aber nur eine geringe Mehrleistung in Spielen und dann auch nur, wenn das CPU-Limit anliegt, weswegen wir uns für den deutlich preiswerteren Achtkerner 5800X entschieden haben. Aber auch dieser erreicht in unserem CPU-Index eine beachtliche Spieleleistung. Meist liegt er auf Platz drei bis fünf und kämpft mit dem 11900K oder dem Ryzen 5900X um die bessere Platzierung. In Spielen, die weniger gut mit vielen Kernen umgehen können, kann er sich sogar besser behaupten und landet deutlich vor den größeren Ryzen-CPUs. Anno 1800 macht diese Situation besonders deutlich. Auch in Anwendungen wie Photoshop oder Lightroom kann er sich behaupten und ist in ersterem gleichauf mit dem neuen i9-11900K von Intel, der darüber hinaus sogar 200 Euro mehr kostet.
Aber nicht nur die Leistung ist gut, auch der Stromverbrauch kann sich sehen lassen. Gerade neue Prozessoren von Intel verlangen dem Netzteil einiges ab. Im Vergleich kann sich der 5800X deutlich von den anderen Achtkernern absetzen und ist in etwa so effizient wie ein i5-11600K.
G.Skill Aegis DDR4-3200 16 GiByte CL16 Quelle: PC Games Hardware DDR4-3200 Hauptspeicher für mehr CPU-Leistung.
Noch mehr aus der CPU herauszuholen, bedeutet auch, schnellen Speicher zu verbauen. Zwar haben wir hier der Kompatibilität wegen nur auf 3200 MHz gesetzt, aber das reicht bereits aus um, einen deutlichen Leistungsboost im Vergleich zu DDR4-2666 MHz zu erzielen. Natürlich lässt sich im Dubaro-Konfigurator auch bei Bedarf schnellerer RAM konfigurieren. Ein Unterschied in Spielen wird aber nur im CPU-Limit, also den seltensten Situationen zu spüren sein.
Preiswertes Asrock X570 Pro4 mit PCI-Express 4.0
Die Pro4-Serie von Asrock hat uns bereits bei vielen anderen Modellen mit einem ausgewogenen Mix aus Ausstattung und Preis überzeugen können. Auch das X570 enttäuscht da nicht. Mit rund 160 Euro ist es eines der günstigsten Mainboards mit dem X570-PCH von AMD. Damit unterstützt es alle Annehmlichkeiten, wie PCi-Express 4.0 für M.2-SSDs und Grafikkarten, außerdem bietet es acht USB-3.1-Anschlüsse, darunter zwei mit 10 GBit/s. Dazu gibt es noch eine solide Spannungsversorgung mit gut dimensioniertem Kühler. Erste Overclocking-Versuche sind also auch hier möglich.
Be Quiet dark Rock 4 Quelle: PC Games Hardware Leiser Luftzug statt lautem Wasserfall
Apropos Overclocking. Dafür ist auch der gewählte Kühler gut geeignet. Der Dark Rock 4 hat in unseren Tests gut abgeschnitten und kann, anders als die Pro-Variante, mit einer sehr guten Speicher-Kompatibilität punkten, sollten Sie RGB-RAM, oder Speicher mit höheren Kühlern konfigurieren wollen. Nicht nur, dass die Leistung gut ist, auch die Lautheit ist gering und optisch macht die schwarze Oberfläche verglichen mit den meist silbernen Konkurrenten einiges her.
Schneller laden, länger Spielen Samsung 970 Evo Plus 1 TiByte Quelle: PC Games Hardware
Natürlich müssen die Spiele auch gespeichert werden, dafür haben wir eine Samsung 970 Evo Plus konfiguriert. Zwar gibt es mittlerweile die 980 Pro mit PCI-Express 4.0. Diese ist zwar in Benchmarks und vor allem sequenziellen lese und Schreibvorgängen wesentlich schneller, das ist aber in der Praxis nicht spürbar und in realistischen Szenarien mit vielen kleinen Dateien ist der Unterschied quasi nicht vorhanden. Für mehr Speicherplatz können im Dubaro Konfigurator natürlich andere Kapazitäten oder zusätzliche HDDs gewählt werden.
Be Quiet Straight Power 11 850 Watt Quelle: PC Games Hardware Stabile Power für starke Grafikkarten
Auch für den Strom muss gesorgt werden. Gerade aktuelle Grafikkarten haben eine hohe Leistungsaufnahme. Unsere Radeon 6900 XT benötigt unter Last beispielsweise über 300 Watt. Aus diesem Grund haben wir uns für ein Netzteil von Be Quiet aus der Straight-Power-Serie entschieden. 850 Watt reichen problemlos aus und können, dank guter Spannungsglättung und Regulierung sauber an die Hardware weitergeleitet werden. Um keinen Strom zu verschwenden, ist dieser Stromspender auch mit 80+ Gold zertifiziert, was bedeutet, dass lediglich rund zehn Prozent der Energie beim Umwandeln von 230 auf die benötigten 12, 5 und 3,3 Volt in Wärme abgegeben werden. Dadurch kann auch der verbaute 135mm Silent-Wings-Lüfter sehr leise arbeiten.
Guter Airflow und RGB zum günstiger Preis
Beim Außenkleid eines 3.000€-Gaming-PCs darf natürlich auch die Optik nicht zu kurz kommen. Das Pure Base 500DX von Be Quiet basiert auf dem Modell ohne DX-Kennung und wurde mit einer offenen Front und einem zusätzlichen Lüfter sowie RGB-Beleuchtung verbessert, damit es auch für potente Hardware gut geeignet ist. Für einen Preis von rund 100 Euro bekommen Sie in diesem Fall fast alles was das Herz begehrt. Wer mehr Platz benötigt, kann auch auf das neue Silent Base 802 wechseln, welches ebenfalls mit einer offen gestalteten Front und Top-Panel kommt und noch einmal etwas mehr Features, Anschlüsse und Montagemöglichkeiten bietet. PCGH-Ratgeber AMD Gaming-PC für 3.000€: Wie laufen aktuelle Spiele? (4) Quelle: PC Games Hardware
Was leistet der High-End-Gaming-PC für 3.000 Euro in Spielen?
Bei einem Gaming-Rechner wie diesem erwartet man natürlich auch entsprechende Spieleleistung. Die verbaute Radeon RX 6900 XT funktioniert in fast allen Lebenslagen tadellos. Sei es UHD, WQHD oder High-FPS-Gaming. In den meisten Titeln werden auch in der 4K-Aufllösung über 60 FPS erzielt. Mit günstigeren oder älteren Karten war das bisher nur Wunschdenken. Wer bei den Details Kompromisse eingeht, um entsprechend hohe Bildraten zu erzielen, kann bei Bedarf sogar einen Monitor mit 120 Hz und 4K betreiben. Dank HDMI 2.1 funktioniert das bei der neuesten Generation ebenfalls. In der Theorie wäre dadurch auch 8K möglich, da Wiedergabegeräte mit dieser Auflösung aber rar gesät und vor allem extrem teuer sind, wird wohl kaum jemand dieses Feature nutzen, auch wenn gut optimierte Titel wie Resident Evil Village sogar in dieser Auflösung flüssig laufen würden.
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System
AMD Ryzen 9 5950X (16C, PBO-/Curve-opted), Asus X570 Crosshair VIII Hero, 32 GiB Corsair DDR4-3800
Resultate nicht unbedingt vergleichbar mit früheren Reviews/Results not necessarily comparable with earlier reviews
Dank des Ryzen 7 5800X, der in unserem CPU-Index nach dem 5900X und 5950X eine immer noch gute Platzierung belegt, ist auch die Leistung in CPU-Limitierten Titeln wie Anno 1800 oder Doom Eternal sehr gut und kann auch mit anderen, deutlich teureren Modellen von Intel wie dem i9-10900K oder 11900K mithalten und diese in einigen Szenarien sogar schlagen. Anwendungen wie Photoshop und Premiere sind auch möglich, allerdings sollte man mit zu hohen Video-Auflösungen vorsichtig sein. 4K ist zwar noch kein Thema, aber 60 FPS mit vielen Effekten könnten Probleme bereiten. Dennoch, wer ab und zu Schnitt-Arbeiten durchführen möchte, hat hier die Möglichkeit dazu.
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PCGH-Ratgeber AMD Gaming-PC für 3.000€: Wie laufen aktuelle Spiele? (5) Quelle: PC Games Hardware High-End-PCs müssen nicht laut sein
Wie bei allen PCs, die wir zusammenstellen, haben wir auch bei diesem PC Wert auf einen leisen Betrieb gelegt. Gerade durch die verbaute Hardware wird das möglich, nicht nur, dass der 5800X weniger Strom benötigt als vergleichbare Intel-Modelle und damit auch weniger Hitze abgibt, auch die RX 6900 XT verbraucht mit 300 Watt rund 50 Watt weniger als die Nvidia RTX 3090. Dazu ermöglicht die Red-Devil-Version von Powercolor eine leise Kühlung. Der Rest muss natürlich auch stimmen. Dank des Dark Rock 4 für die CPU und des Be Quiet Pure Base 500 DX sowie dem Straight Power 11 Netzteil sind alle Komponenten mit hochwertigen und vor allem leisen Lüftern ausgestattet, die dem Gesamtsystem zu einem niedrigen Geräuschpegel verhelfen.
Gaming oder doch lieber Produktivität?
Mit diesem System bekommen Sie einen High-End-Gaming-PC das aktuelle Titel in hohen Auflösungen sowie Details darstellen kann und verzichten dabei nicht auf einen leisen Betrieb. Auch wenn man in manchen Anwendungen vielleicht nicht die Power einer Workstation erwarten kann, liefert dieser PC doch eine solide Performance ab.