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Der Hardware-Markt brennt. Vor noch rund zwei Jahren hätte kaum jemand an die momentan herrschenden Preise geglaubt. Am stärksten betroffen sind alte und neue Grafikkarten, die allesamt in der Anschaffung teuer bis unbezahlbar geworden sind.
Der Einstieg in die PC-Welt ist bedauerlicherweise längst nicht mehr so preiswert wie noch vor der GPU-Preisexplosion, denn selbst schwache Einsteigerkarten wie die GTX 1650 mit 4 GiB kratzen mit mindestens 260 Euro unangenehm an der Preis-Leistungs-Schmerzgrenze. Zum Vergleich: Die sehr beliebte 2014 erschienene GTX 970 bietet knapp 15 bis 20 Prozent mehr Leistung für weniger Geld. Der Knackpunkt liegt im Alter der GTX 970 und dem “zusammenfügten” VRAM von 3,5 und 0,5 GiB. Bei Überschreitung der 3,5 GiB Videospeichergrenze, die bei modernen Titeln sehr schnell auch in Full HD erreicht sind, ist durch die außergewöhnliche Speicheranbindung mit mehr Rucklern zu rechnen als unter 3,5 GiB. Die aus Performance-Sicht zwischen der GTX 970 und der GTX 1650 anzusiedelnde ältere AMD-GPU Radeon RX 570 kann als Alternative herangezogen werden.
Wer etwas mehr Geld in die Hand nimmt, bekommt auch deutlich mehr Performance und Spielraum. AMDs beliebter Effizienzprozessor mit sechs Kernen und keiner integrierten Grafikeinheit, der Ryzen 5600X, wird angesichts der frischen Alder-Lake-Konkurrenz preislich unattraktiv, denn für rund 100 Euro weniger ist der Intel i5-12400F ein wahrer Schnapper. Der 12400F verzichtet wie alle Intel-CPUs mit dem F im Namen auf eine Grafikeinheit, bietet aber wie der AMD 5600X sechs Kerne und verzichtet auf die zusätzlichen E-Cores der stärkeren Alder-Lake-Brüder. Durch B660-, H670- und H610-Mainboards lassen sich auch die teureren Z690-Varianten meiden, auch wenn der Feature-Umfang natürlich geringer ausfällt.
Das obere Mittelfeld bewegt sich leider echt in der Preisklasse ehemaliger High-End-Konfigurationen. Abermals tragen nicht die Prozessoren oder der Speicher Schuld, sondern die Grafikkarten. Ist aber auch klar, je höher die Leistung, umso teurer der Spaß. Ultra-Settings und maximale Auflösungen sind aber auch hier noch nicht in anspruchsvollsten Titeln ohne zu große Performance-Einbuße ratsam. Die Pascal-Krone GTX 1080 Ti weist nicht nur 11 GiB Videospeicher auf, sondern hat auch ordentlich Kraft unter der Backplate für WQHD- und 4K-Auflösungen. Wie auch schon in der unteren Mittelklasse kann die Pascal-Spitze statt auf Nvidias DLSS- auf AMDs FSR-Upscaling oder Nvidias Image Scaling in den Treibern setzen. Nur Raytracing ist keine Option, dafür fehlen schlicht die RTX-Tensor-Kerne.
Nein, selbst bei 2.000 Euro wird leistungstechnisch nicht geklotzt, aber zumindest sehr hoch angesetzt. 4K-Gaming ist abseits Nvidias geringen Videospeichers ohne größere Kopfschmerzen möglich. Bei der AMD 6700 XT mit 12 GiB VRAM sieht die Sache zwar etwas schwächer aus, dafür ist allerdings noch genügend Speicher für Ultra-HD-Texturen und durch optimierte Einstellungen und Upscaling sind auch Besitzer von 4K-Monitoren bedient.
Von allen High-End-Karten ist AMDs 6900 XT mit 16 GiB Videospeicher für rund 1.500 Euro wohl die attraktivste Wahl. Die praktisch genauso teure RTX 3080 mit 10 GiB VRAM muss bereits bei Titeln wie Far Cry 6 mit Ultra-HD-Texturen den Speicherhut abgeben, auch wenn die Leistung reichlich vorhanden wäre. Die 1.700 bis 2.000 Euro teure RTX 3080 Ti mit zwei GiB mehr schmiegt sich beim Thema der Performance sehr eng an die aktuelle GPU-Krone: die RTX 3090 mit 24 GiB VRAM und einem stolzen Preis von 2.400 bis 3.500 Euro.