Das Format “Redaktion intern” gibt Ihnen Einblicke in die Redaktion fernab einer Webcam, Heft-Kolumne oder Videos. Jeder PCGH-Redakteur gibt hier seinen persönlichen Kommentar zu einem aktuellen Thema ab. Dabei behandeln wir nicht nur die ganze Welt der PC-Hardware, sondern auch Spiele inklusive aktueller Konsolentitel, Filme und ganz allgemein der Technik – welche in mannigfaltiger Art und Weise unser tägliches Leben beeinflusst. Redaktion Intern erscheint regelmäßig am Wochenende. Das Thema diesmal:
Kürzlich erschienen mit Elex 2 und Elden Ring zwei Spiele-Schwergewichte mit ähnlicher und doch unterschiedlicher Zielgruppe. Mit Elden Ring ist es From Software gelungen, das bisher schönste Soulsborne’esque Spiel zu entwickeln. Die Grafik hat viele Verbesserungen erhalten, Detailgrad und Sichtweite sind merklich höher, neue und schicke Effekte haben Einzug gehalten und der dynamische Tag-Nacht-Zyklus sowie unterschiedliche Witterungen bringen ein deutliches Plus bei der Dynamik. Noch ansehnlicher als der technische Aspekt der Grafik ist allerdings der künstlerische: Wie von From Software gewohnt ist die oft bemerkenswerte Arbeit der Designer das wahre Glanzstück der Optik. Waren Artstyle und die Methode, die Geschichte zu erzählen bei den Japanern schon immer außergewöhnlich, krankt Elden Ring am veralteten Technik-Repertoire. Vor zehn Jahren mag ein 60-Fps-Lock noch kaum jemanden gestört haben, doch nicht nur die Technik, sondern auch die Spieler haben sich weiterentwickelt. Heute gehören eine ordentliche Maus- und Tastatursteuerung, Widescreen-Support und mehr als 60 Fps zum guten Ton.
Elex 2 auf der anderen Seite ist zwar das Paradebeispiel eines Sequels und wer den ersten Teil liebgewonnen hat, wird wohl auch den zweiten mögen und die einzelnen Evolutionsschritte erkennen – beispielsweise im deutlich verbesserten Kampfsystem. Der größere Freiraum bei den Fraktionen ist eine für Piranha Bytes frische Entscheidung und die etwas flottere Bewegung im Kampf und der Welt sorgt für eine angenehmere Spieldynamik. Elex 2 ist keine Revolution, aber die zu erwartende Evolution. Mit den circa 40 bis 75 Stunden Inhalt wird der neue Ableger der Elex-Reihe einige Spieler an den Monitor bannen können. Enttäuschend ist allerdings das stark schwankende, meist niedrige Performance-Level. Selbst mit High-End-Hardware wie einer Geforce RTX 3090 oder der Radeon RX 6900 XT kommt es sehr häufig zu starken Frame-Einbrüchen, die letztlich nicht auf zu schwache Hardware, sondern auf gravierende Engine-Probleme hinweisen. Vor allem in Siedlungen kommt es zu massiven Leistungsproblemen und visuellen Glitches. In der freien Landschaft sind Einbrüche deutlich seltener, kommen aber je nach Kampfszenario auch gelegentlich vor. Die meiste Zeit bleibt Elex 2 zwar spielbar, aber ein flüssiges Erlebnis mit maximalen Details wird man hier zumindest zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht finden. Auf einen größeren Performance-Patch können wir hier an dieser Stelle nur hoffen. Was die PCGH-Redakteure von den beiden Titeln halten, lesen Sie unverblümt in der Bildergalerie.