PCGH testet 130 Grafikkarten seit der Einführung von DirectX 11 und beleuchtet die beeindruckende Leistungsentwicklung. Kommen Sie mit uns auf Zeitreise! Drei Spiele und der 3DMark verraten, wie sich Radeon und Geforce in zwölf Jahren gewandelt haben, und erlauben spannende Vergleiche zwischen Alt und Neu.
Schenkt man dem 3DMark Glauben, liegt zwischen der schnellsten und der langsamsten DirectX-11-Grafikkarte der Leistungsfaktor 228. Die Transistormenge der Top-Chips hat sich seit 2009 hingegen nur verdreizehnfacht. Das sind zwei der vielen spannenden Kennzahlen aus zwölf Jahren GPU-Geschichte – und damit heißen wir Sie herzlich willkommen zur Zeitreise!
Apropos Zeit. Die wurde es. Mitte 2011 versammelten wir 80 Grafikkarten der Jahrgänge 1999 bis 2010, um die beeindruckende GPU-Entwicklung (mehr als) eines Jahrzehnts aufzuzeigen. Doch wir wären nicht die PCGH, wenn wir uns auf diesen gut abgehangenen Lorbeeren ausruhen würden. Nach Monaten des Testens und mehreren Verschiebungen ist die Fortsetzung endlich im Kasten: 130 Grafikkarten der Baujahre 2009 bis 2021 stellen sich dem ultimativen Vergleichstest und offenbaren, was sich während der letzten Dekade getan hat. Von der Radeon HD 5450 bis hinauf zur Geforce RTX 3090 ist alles dabei, was Rang und Namen hat. Neben “Prominenten” wie der Geforce GTX 480 und Radeon HD 7970 finden sich selbstverständlich auch zahlreiche Nischenmodelle im Ensemble, um ein möglichst facettenreiches Bild zu zeichnen.
Sie können sich denken, dass dieses Unterfangen einiges an Vorbereitung erfordert – in Summe weniger als bei der jährlichen Revision der regulären Leistungsindizes, allerdings mit größeren Einzel-Herausforderungen. Während der Startpunkt der Betrachtung schnell gefunden war, bereiteten uns die geeigneten Benchmarks etwas länger Kopfzerbrechen. Die Einführung von Windows 7 und dessen wichtigstem Gaming-Bestandteil Direct X 11 im Oktober 2009 stellt die Einstiegshürde für die Teilnehmer dar. Unterstützt eine Grafikkarte und deren Treiber dieses relativ moderne Fundament, steht ihr die Welt offen. Damit war es jedoch nicht getan. Es mussten Benchmarks her, die sowohl den Anfang als auch das Ende der Nahrungskette abbilden können. Blickt man auf die rohe Leistung, trennt die langsamste und die schnellste Grafikkarte im Testfeld mehr als der Leistungsfaktor 350 (!), es steht rund 0,1 zu 35 Tera-FLOPS.
GPU Evolution 2009-2021 Quelle: PC Games Hardware
Wenn die PCGH aktuelle Grafikkarten testet, ist die Sache klar: Wir mixen einen Cocktail aus den neuesten Spielen und Evergreens, abgeschmeckt mit handverlesenen Zutaten. Hier trennt die schnellste und die langsamste Grafikkarte aber nur etwa der Leistungsfaktor 4. Bei der zwölfjährigen Historie haben wir es mit ganz anderen Kalibern zu tun, allein die Rechenleistung der Topmodelle stieg um den Faktor 13, begleitet von diversen Verbesserungen pro Takt. Gesucht waren daher Benchmarks, die sowohl mit den ersten Direct-X-11-Grafikkarten (inklusive deren Low-End-Ablegern) als auch mit den neuesten Boliden laufen – und dabei eine ordentliche Skalierung zeigen. Dabei sind natürlich Kompromisse nötig. Abseits von synthetischen Tests wie dem 3D Mark oder reinen Rohleistungs-Benchmarks bremst oft entweder die Infrastruktur (CPU-Limit), oder die alten Modelle werden über Gebühr beansprucht (Speichermangel).
Nach einer langen Validierungsphase landeten wir bei den unten abgebildeten drei Spielen sowie dem 3D Mark Fire Strike. Die Spiele laufen allesamt in der Full-HD-Auflösung, um auch den ergrauten Karten eine Chance zu lassen. Zum Einsatz kommen durchweg ehemalige Testszenen von uns, welche Sie nach wie vor im Benchmark-FAQ nachlesen und zu Hause nachstellen können. Dabei kommen die jeweils neuesten Treiber für die verschiedenen GPU-Generationen zum Einsatz. Wie immer setzen wir für die Benchmarks auf das mächtige Tool CapFrameX (CX), welches von emsigen PCGHX-Community-Mitgliedern weiterentwickelt wird.
Nach zahlreichen Probemessungen mit unterschiedlichen Spielen fanden wir eine Benchmark-Auswahl, welche die Anforderungen bestmöglich erfüllt – aber nicht perfekt. Obwohl wir die Benchmarks zwecks höchster Pro-Kern-Leistung auf einem rasanten Core i9-10900K @ 5,2 GHz durchführen, macht uns ein partielles Prozessorlimit zu schaffen. Hauptschuldig daran ist unsere Entscheidung, alle Tests in Full HD (1.920 × 1.080 Pixel) durchzuführen, um mit den langsamsten Grafikkarten noch irgendwie durch die manuell durchgeführten Spiele-Benchmarks navigieren zu können.
Wie bei allen Massen-Tests ist es unmöglich, alle interessanten Punkte zu erläutern. Wir beschränken uns daher auf spezielle Betrachtungen, reichlich GPU-Historie und so manche Anekdote. Ein großer Reiz geht von der Modellvielfalt aus, sodass wohl jeder mehrere Ex-Grafikkarten wiederfinden wird. Die Leistungssprünge über die Jahre sind in den meisten Fällen beeindruckend und so manches ehemalige Topmodell wirkt heute “klein”.
Doch zunächst genug der Worte; mögen die Benchmarks für sich sprechen. Übrigens handelt es sich um den ersten Massen-Vergleich von Grafikkarten, bei dem Sie unsere dynamischen Benchmarks nutzen können. Das heißt: Wollen Sie gezielt Modelle ein- oder ausblenden, dann können Sie das auf Knopfdruck tun. Klicken Sie doch einmal alle Modelle zusammen, an die Sie sich erinnern können, und bestaunen Sie die Skalierung!
130 Graphics Cards from 2009 to 2021 in one Performance Chart.
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Hardware
Intel Core i9-10900K OC @ 5,2 GHz, Asus Z490 TUF Gaming (WI-FI) Plus, 2 × 8 GiByte Patriot Viper 4 @ DDR-4400, NVME-SSD
Software
Windows 10 x64
Resultate nicht unbedingt vergleichbar mit früheren Reviews/Results not necessarily comparable with earlier reviews
Auf der zweiten und dritten Artikelseite beschäftigen wir mit der GPU-Geschichte seit 2009 – für alle, die sich für mehr als Balken interessieren. Es lohnt sich, versprochen.